Die drei Ebenen zum Erfolg

– über die notwendigen Haltungen und Werte

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Neben der Leitung intensiver und interessanter Leadership-Workshops auf höchsten Unternehmensebenen in London, Paris, Norwegen und der Schweiz, habe ich es in den ersteh Monaten dieses Jahres (bis zum Shut-down im März) sehr genossen, als Geiger in Orchestern mit den besten Dirigenten Konzerte spielen zu können – vor allem im Wiener Musikverein und in Budapest. In diesen musikalischen Projekten als Mitglied im Orchester, einem High-Performance-Team par excellence, mitzuwirken, gibt mir die Möglichkeit, dort unsere Führungskräfte genau zu beobachten. Insbesondere für meine Arbeit mit „The Sound of Leadership“ ist es hierbei aufschlussreich  zu analysieren, wie sich die  Haltungen und Aktionen der Dirigenten auf uns auswirken, wie es meinen Kollegen und mir ergeht, wie groß der Einsatzwille, die Disziplin, der Grad der inhaltlichen Befriedigung und natürlich das Ergebnis des Konzertes ist.

Zur hohen Qualität unserer Arbeit mit Führungskräften tragen auch meine Erfahrungen im Austausch mit ganz anderen Bereichen bei, wie zB mit den Fußball-Trainern der Österreichischen Bundesliga und dem Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB). Durch unsere Zusammenarbeit mit dem ÖFB und der Beschäftigung mit Team-Sport haben sich neue Einblicke in Abläufe, Mechanismen und zwischenmenschliche Phänomene ergeben, die auch für mich als Führungskraft in meinem Projekt „The Sound of Leadership“ sehr wichtig und bereichernd sind. 

Und so bin ich zur Überzeugung gelangt, dass drei Ebenen zum Erfolg führen – wie immer Sie Ihren Erfolg auch definieren mögen. Was mich dabei begeistert ist, dass diese Ebenen die mentalen UND emotionalen Anteile im Menschen betreffen, also Einstellungen, Haltungen und Gefühle verbinden. Im Äußeren bleibt natürlich der aktive und stetige Einsatz und die Arbeit im Alltag Voraussetzung für unser Weiterkommen – in unserer Welt: üben müssen wir unsere Instrumente sowieso, und zwar mit Disziplin und Beharrlichkeit!

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Die drei Ebenen sind:

1. Ebene: Respekt, Bewusstsein und Dankbarkeit für das Vorhandene

2. Ebene: Klarheit der Möglichkeiten, Ideen und Ziele

3. Ebene: Geduld und Vertrauen

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Gerne möchte ich diesen Ansatz aus meinem Leben als Orchestermusiker verdeutlichen und berichten, wie ich erfolgreiche Arbeit des Orchesters mit unseren Führungskräften, den Dirigenten, erlebe:

Eine der wichtigsten Voraussetzung für den Erfolg eines Dirigenten ist es, sich intensiv und gut vorzubereiten, bevor er beginnt, mit dem Orchester zu arbeiten (wahrscheinlich besser als viele Führungskräfte in anderen Bereichen.) Seine Interpretation, seine Vision muss geklärt und wirklich verinnerlicht sein, bevor er mit dem Orchester zu arbeiten beginnt, damit sie überzeugend vermittelt werden kann. 

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Wenn nun die Zusammenarbeit beginnt, peilt jeder Dirigent eine exzellente Aufführung an –  in der Musik ist ausschließlich das Höchste und Bestmögliche unser Ziel, Mittelmaß ist der Tod jeder Kunst! Der erste Schritt – die 1. Ebene – besteht dann darin anzuerkennen, wen er denn da überhaupt vor sich hat. Der Dirigent muss nicht nur intellektuell wissen, mit wem er es zu tun hat (den Wiener Philharmonikern oder einem Studenten-Orchester), sondern er muss auch ein inneres, respektvolles Bewusstsein dafür haben, dass wir Musiker hervorragend ausgebildete Spezialisten und Profis sind – egal vor welchem Orchester er auch stehen mag. Wir als sein Team müssen „zwischen den Zeilen“ hören, dass er uns wirklich respektiert, und anhand seiner Haltung, die durch die Worte schwingt, bemerken, dass er uns als Team schätzt und auch weiß, dass wir gemeinsam zu einem besonderen Ergebnis kommen können.

Merken wir das nicht, lehnen wir uns sofort – wörtlich nach wenigen Minuten – zurück, schieben Dienst nach Vorschrift, und wahrscheinlich werden einige von uns auch gegen den Dirigenten arbeiten. Diese Zusammenarbeit ist dann von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Nun kommt die 2. Ebene ins Spiel, die Klarheit der Möglichkeiten, Ideen und Ziele: In der Arbeit mit dem Orchester wird es in jedem Moment offensichtlich, wie gut der Dirigent vorbereitet ist und weiß, was er will. Wie klar er in seinen Ideen, seinen Visionen und der Interpretation ist, zeigt sich schon bei den ersten Erklärungen des Dirigenten über das Werk / das Projekt und unmittelbar, wenn das Orchester zu spielen beginnt. Der Dirigent muss nun sofort hören und fühlen, was am Angebotenen nicht mit seinen Ideen und seinem Konzept zusammen passt und im selben Moment auch formulieren können, was er anders haben will. Natürlich ist es dabei auch wichtig, immer im Bewusstsein zu haben, was mit diesem Orchester in den gegeben Umständen möglich ist.

Hier zeigt sich übrigens auch die Kraft der Metapher eines Dirigenten als Führungskraft: 

ein Dirigent gibt aktiv und mit Klarheit und Entscheidungskraft Anweisungen, Anregungen, Motivation und die Richtung vor, und schafft so einen klaren Rahmen, in dem wir Musiker uns entfalten können.

Die 3. Ebene, Geduld und Vertrauen, ist – wie auch die erste – vielen zu wenig bewusst, aber besonders wichtig, um gemeinsam erfolgreich sein zu können! Erst darauf aufbauend können wir Musiker als Spezialisten das Produkt – in unserem Fall das Produzieren des Klanges – mit all unserer Kraft so ausführen, wie es uns vorgegeben wurde. (Ein Freund und Geschäftspartner in Norwegen liebt und verwendet in diesem Zusammenhang den Satz: „trust the process, baby!“…;-))

Im Bewusstsein dieser Ebenen, neben dem stetigen Einsatz, kann eine Aufführung statt finden, die andere Menschen berührt, bewegt und hoffentlich auch ein klein wenig verändert.

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Diese drei Ebenen beobachte ich in allen Bereichen meines Lebens, sei es als Unternehmer, Musiker oder im privaten Kontext, also in allen Bereichen wo Menschen miteinander zu tun haben – besonders stark und intensiv jetzt in der Corona-Zeit. 

Vor allem wird mir immer klarer, dass neben der 2. Ebene, den Zielen und Visionen, die in unserer heutigen Zeit oft besprochen und diskutiert werden, die beiden anderen Ebenen mindestens genauso wichtig sind! Denn um den aktuellen Herausforderungen nachhaltig begegnen und erfolgreich sein zu können, brauchen wir Respekt und Dankbarkeit für die Spezialisten einerseits und das Vertrauen und die Geduld für den Prozess andererseits!

Experimentieren Sie damit – im beruflichen Umfeld wie im privaten! Und überlegen Sie, diese Erfahrungen auch in einem unserer Workshops zu machen, in denen Sie in der Rolle des Dirigenten ein High-Performance-Team führen und unmittelbar Ihre Wirkung auf das Team erleben!

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Kommen wir ins Gespräch – ich freu mich auf Ihre Rückmeldungen!

Ich wünsche Ihnen alles Gute für all Ihre Herausforderungen!

Mit schwungvollen Grüße,

Ihr Florian Schönwiese